Individualisierung von Arbeitsmaterial

Arbeitsmaterial individualisieren - mehr Lernerfolg für die Kinder

Arbeitsmaterial besteht in der Regelschule oder anderen Nachhilfeinstituten in der Regel aus themenbezogenen Arbeitsblättern sowie Musterlösungen. Die Arbeitsinhalte orientieren sich meistens an den Lehrplänen und beinhalten das in der Schule gängige Anforderungsniveau – wieder einmal wird der individuelle Charakter des Kindes nicht einbezogen: auch hier wird das Kind in keiner Weise positiv angesprochen; die wenig attraktiv gestalteten Aufgaben bieten keinerlei Anreiz und üben nur weiteren Druck aus.

Individualisierung von Arbeitsmaterial

Wir glauben, dass man auch schon über das Arbeitsmaterial eine bessere Erreichbarkeit des Kindes erzielen und somit das Kind individuell ansprechen kann. Daher prüfen wir zunächst, wie Ihr Kind am effektivsten lernt, welche Themenbereiche besonders attraktiv sind und welche Sinne angesprochen werden sollten. Wir wollen Ihrem Kind zeigen, dass Lernen und auch Nachhilfe Spaß machen kann, völlig ohne Leistungsdruck.

Dabei ist es wichtig, die Interessen und das Lernverhalten Ihres Kindes genau zu kennen. Das folgende Beispiel soll Ihnen ein kleinen Überblick gewähren, wie Arbeitsmaterial über stumpfsinnige Aufgaben hinausgehen und wie es ebenso individuell auf Ihr Kind zugeschnitten werden kann und das nicht etwa auf komplizierte Art und Weise:

Die 9-jährige Chiara hat große Probleme in der Rechtschreibung und auch im Ausdrucksvermögen: während sie sprachlich korrekt formuliert, klingt schriftlich Formuliertes wenig ansprechend. Der studentische Nachhilfelehrer, den die Eltern engagiert haben, übt mit Texten aus dem Lesebuch immer wieder Diktate und bringt Aufgaben mit, die anhand von Lückentexten Rechtschreibung und Sprache trainieren sollen. Auch nach mehreren Monaten stellt sich jedoch keine Besserung ein – der Nachhilfeunterricht wird von Chiara trotz des freundlichen Nachhilfelehrers als unangenehm empfunden.

Das Problem hierbei liegt auf der Hand: der Nachhilfelehrer verlangt von Chiara nichts anderes als das, was auch in der Schule von ihr abverlangt wird. Die Defizite sind aber aus einem bestimmten Grund entstanden, der aber nicht dem Kind schuldhaft anzulasten ist – etwa weil Chiara in einem anderen Tempo lernt oder andere Anreize benötigt, um nachhaltig Wissen aufnehmen zu können.

Analyse des Lernverhaltens

Bei ersten Gesprächen zeigte sich, dass Chiara sich für Tiere interessiert und selbst ein Kaninchen und eine Katze pflegt.

Zunächst stellen wir Chiara verschiedene Arbeitsmaterialien vor und sehen, welches Material sie besonders anspricht. Schnell wurde deutlich, dass Chiara sehr langsam schreibt und bei Diktaten schnell unter Druck gerät. Des Weiteren wählte Chiara von den uns vorgestellten Materialien vor allem Material aus, das überwiegend visuelle Anreize bietet – nicht durch bloßen Text, sondern durch Farben und Formen. Das Arbeitstempo von Chiara entspricht nicht dem gewünschten Standard in der Regelschule.

All dies sind für den Nachhilfeunterricht wichtige Erkenntnisse, die unbedingt verwertet werden sollten: bevor Defizite wie mangelnde Rechtschreibkenntnisse angegangen werden können, muss auch die Arbeitsweise von Chiara positiv verändert werden. Das Material sollte demnach dem Arbeitstempo von Chiara angepasst werden, um ihr Erfolgserlebnisse verschaffen zu können. Gerade zu Beginn des Nachhilfeunterrichts ist es nicht sinnvoll, das Kind zu überfordern. Kinder, die Nachhilfe in Anspruch nehmen, haben bereits Defizite angesammelt und Erfahrungen von Misserfolgen sammeln müssen, daher muss das lernerische Selbstbewusstsein des Kindes unbedingt gestärkt werden, indem Chiara zunächst das Tempo selbst bestimmen darf – Diktate lassen hierfür keinen Raum, denn das Kind fühlt sich verpflichtet, die diktierten Sätze möglichst schnell nieder zuschreiben; das Thema Rechtschreibung gerät dabei in den Hintergrund.

Texte aus dem Lesebuch sprechen häufig zwar bestimmte Gebiete der Rechtschreibung an, aber können natürlich nicht auch die Interessen eines jeden Kindes aufgreifen. Ein weiterer Punkt ist also das Themenfeld, dass das Material beinhaltet: Chiara liebt Tiere, wodurch dieses Thema schon einmal einen besonderen Anreiz für sie bietet – ob es sich um Tiere, Hobbys, Filme oder Stars handelt, thematisch ist es wichtig, das Interesse des Kindes zu wecken.

Außerdem zeigte sich, dass sich Chiara besonders gut Dinge einprägen kann, wenn sie sie mit bestimmten Farben in Verbindung bringt, also visuelle Anreize eher aufnehmen und verarbeiten kann. Allgemein kann sie sich besser konzentrieren, wenn Sie spielerisch an die Sachen herangeführt wird und das Material einfach anfassbarer und greifbarer für sie ist.

Lernspiel entwickeln

Wir entwickelte demnach verschiedene Lernspiele, so z.B. das Tierdomino, das Sie demnächst unter Arbeitsmaterialien einsehen und nachbilden können.

Individualiserende Aspekte sind bei unserem Nachhilfeunterricht von ganz besonderer Bedeutung. Auch für Jugendliche und junge Erwachsene, die durch Pubertätsprobleme etc. Schule als unwichtig und lästig empfinden, muss Nachhilfeunterricht einfach attraktiv und interessant gestaltet werden. Kein Kind oder Jugendlicher lernt gerne unter Druck – natürlich ist es uns ebenso wichtig, Ihr Kind entsprechend seiner Fähigkeiten auch zu fordern und auch Themengebiete anzusprechen, die sie selbst als uninteressant empfinden, aber vom Lehrplan her von Bedeutung sind. Das vorliegende Beispiel soll allerdings einen Einblick gewähren, wie Individualisierung verlaufen kann und ist nur eine von vielen Arten der Herangehensweise, wie sie in Chiaras Fall auch sinnvoll ist.

Individualisierung, Kompetenzorientierung und das Lernen zu Lernen macht unseren Nachhilfeunterricht so erfolgreich.

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